Das Fahren mit Bus und Bahn soll für Menschen in ganz Thüringen attraktiver und eine echte Alternative zur Fortbewegung mit dem Auto werden. Viele Thüringer:innen sehen das Auto insbesondere im ländlichen Raum als unverzichtbar an. Was muss also passieren? Wie lassen sich vorhandene Verkehrsangebote gekonnt miteinander verknüpfen und wie muss das Gesamtnetz ausgebaut werden, damit man in Thüringen tatsächlich in vergleichbarer Qualität und Zeit von A nach B gelangt? Das ist die herausfordernde Frage, die es bis 2030 zu beantworten gilt! Wie wir bei diesem ambitionierten Projekt mitarbeiten, das verraten wir in unserem aktuellen Blog-Post:
Herzstück einer Erreichbarkeitsgarantie in Thüringen samt zukunftsfähigem ÖPNV-Verkehrskonzept, mit dessen Hilfe die gesteckten verkehrspolitischen Ziele des Freistaates Thüringen erreicht werden können, ist der detaillierte Integrale Taktfahrplan Thüringen (ITF) 2030. Und genau hier kommen wir als Team der Stadt- und Regionalentwicklung der LEG Thüringen ins Spiel.
Seit Mitte Januar laufen bei uns die konkreten Planungen der ersten Phase zur Erstellung eines solchen Integralen Taktfahrplans. Beauftragt vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) gilt es in Abstimmung mit zahlreichen Akteur:innen auf Landes-, Kreis- und Verkehrsebene, einen Netzplan mit Taktknoten für das ÖPNV-Netz im Freistaat zu erarbeiten, der es Thüringer:innen ermöglichen soll, innerhalb einer bestimmten attraktiven Reisezeit, regelmäßig getaktet, an allen Tagen der Woche, Orte im Freistaat zu erreichen. Dieser Teil der Planung fußt dabei zu einem Großteil auf den aktuellen Nahverkehrsplänen der Thüringer Landkreise, aber eben mit Blick auf den gesamten Freistaat über Kreis- und Landesgrenzen hinweg. Grundsätzlich lässt sich ein solcher Netzknotenplan als Angebot für die Aufgabenträger des Thüringer Nahverkehrs verstehen, mit dem sie die Nahverkehrspläne für ihre Landkreise und kreisfreien Städte an den vorgeschlagenen Taktknoten orientieren können, um letztlich die Erreichbarkeit im ganzen Freistaat zu verbessern.
Mit der ambitionierten Idee soll der Öffentliche Personennahverkehr eine echte Alternative zum Motorisierten Individualverkehr (MIV) werden; der Anteil der ÖPNV-Nutzung im Freistaat soll sich dabei von 8 auf 16 Prozent erhöhen. Zugleich markiert diese Herangehensweise einen Paradigmenwechsel innerhalb der Thüringer Verkehrspolitik von einer nachfragebezogenen hin zu einer Nutzer- und Angebotsorientierung.
Mit der Erarbeitung eines solchen Netzknotenplans in Phase I des Projektes Integraler Taktfahrplan Thüringen 2030 ergänzen wir von der Stadt- und Regionalentwicklung unser Portfolio optimal, denn in unserer inzwischen fast 30-jährigen Firmengeschichte lag der Fokus im Bereich der Stadt- und Regionalentwicklung bereits meist auf
Wir freuen uns über diese herausfordernde Aufgabe, für die wir mit den bereits in Thüringen tätigen Büros der Fahrplangesellschaft B&B mbh sowie MOBILE ZEITEN zusammenarbeiten. Aktuell analysieren drei unserer Kolleg:innen die örtlichen Nahverkehrspläne sowie den gesamten Nahverkehrsplan des Freistaates ebenso wie aktuelle Fahrpläne, den Verlauf von Hauptverkehrswegen, die zentralen Orte, die Taktknoten der Bahn u.v.m. Diese umfassende Analyse ist die Grundlage für die eigentliche Netzknoten- Planung, die voraussichtlich zum Ende des Jahres 2022 abgeschlossen sein wird. Anschließend geht es Stück für Stück weiter in der Planung, sodass durch Berücksichtigung der erstellten Netzknoten-Struktur bei der Fortschreibung der Nahverkehrspläne ein sich über ganz Thüringen erstreckendes, verzahntes Bahn/Bus-Netz entstehen kann. Dieses ermöglicht in Thüringen Fahrten zu den zentralen Orten ohne lange Umsteigezeiten. Im Projekt wird darüber hinaus untersucht, wie Zubringerverkehre zu den Taktknoten gestaltet werden können, damit am Ende alle Orte in Thüringen Anschluss an das ÖPNV- Taktnetz haben. Wie das Projekt vorankommt und was der Saale-Orla-Kreis damit zu tun hat, darüber berichten wir an dieser Stelle in einem unserer nächsten Blog-Beiträge.